Wir alle sehnen uns nach Erfolg, nach diesem Glückgefühl, dieser Euphorie, die uns durchströmt sobald wir ein lang ersehntes Ziel erreicht haben. Und so streben wir hoffnungsvoll nach Erfolg in der Liebe, im Beruf und in anderen Bereichen unseres Lebens. Bewusst oder unbewusst, setzen viele dabei Erfolg mit Glück gleich und glücklich sein wollen wir doch schließlich alle.
Durchaus rigoros teilt unsere Gesellschaft Menschen in zwei Gruppen ein: erfolgreich und gescheitert. Gleichzeitig wird vielen mit auf den Weg gegeben, dass man sich Erfolg hart erarbeiten, gar erkämpfen muss. Oft wird uns suggeriert, dass wir nicht „genug sind“, dass wir mehr erreichen müssen, höher, schneller weiter. Die perfekte Beziehung, mehr Geld, die nächste Beförderung. Wer das nicht will, dem wird schnell mangelnder Ehrgeiz nachgesagt.
Und plötzlich ist er da, der Erfolgsdruck, der uns in die Knie zwingt, die Angst vorm Versagen, die uns nachts nicht schlafen lässt und das Gefühl, dass egal wie viel wir tun, es einfach nie genug sein wird.
Eine Umfrage der Harvard Business Review fand beispielsweise heraus, dass jede zweite Führungskraft mit Gefühlen der sozialen Isolation zu kämpfen hat. Oft kommt mit wachsendem Erfolg auch das Gefühl keine Schwäche zeigen zu dürfen oder zu wenig Zeit für sich selbst zu haben.
Mehr Erfolg heißt also nicht automatisch auch mehr Glück. Aber wann macht uns Erfolg tatsächlich glücklich und wann bewirkt er eher das Gegenteil?
Weder messen wir die Temperatur in Kilogramm und noch messen wir die Zeit in Zentimetern, wenn es jedoch um das Thema Erfolg geht, ziehen wir gerne mal verquere Maßstäbe heran.
Angenommen, du erhoffst dir von Erfolg mehr Freude, mehr Glück in deinem Leben. Da läge es nahe, Erfolg anhand der Freude zu messen, die du empfindest. Gesellschaftlich geläufige Maßstäbe für Erfolg sind hingegen eher Geld, Ruhm, Besitz oder der berühmte Ring am Finger. Jedoch sagen diese Maßstäbe nicht immer etwas darüber aus, ob Erfolg uns tatsächlich guttut oder nicht.
Viel Geld und Ansehen kann ein Erfolg sein, muss es aber nicht. Die Frage ist immer, was war der Preis dafür?
Wenn du für deinen Erfolg
dann wird das Erreichen deines Ziels dich mit ziemlicher Sicherheit nicht glücklich machen.
Erfolg ist kein Glück, zumindest nicht automatisch. Unter dem Deckmantel des Erfolgs kann sich auch Einsamkeit, Stress und Angst verstecken. Denn nicht immer wollen wir Erfolg um seiner selbst willen. Vielleicht rührt der Wunsch nach Erfolg aus der Hoffnung damit Selbstzweifel zu kompensieren, endlich das Gefühl zu haben, genug oder wertvoll zu sein.
Um auf deinem Weg zum Erfolg Entscheidungen zu treffen die dir guttun, gilt es Maßstäbe zu finden, die auch wirklich das messen wonach du strebst.
Maya Angelou definierte Erfolg einst beispielsweise wie folgt „Erfolgreich zu sein bedeutet, dich zu mögen, zu mögen, was du tust und zu mögen, wie du es tust“.
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Um einen für dich passenden und gesunden Umgang mit Erfolg zu finden, lohnt es sich einen Blick darauf zu werfen, wie du aktuell zum Thema Erfolg stehst.
Je besser wir uns kennen, desto leichter fällt es uns auf unserem Weg zum Erfolg Entscheidungen zu treffen, die uns guttun, anstatt uns zu schaden.
Denn wir sind wahre Meister darin, einen glücklichen Moment durch das Anlegen falscher Maßstäbe zu zerstören. Wir verlieren uns darin, wie die Dinge sein sollten, unser Augenmerk liegt auf dem Mangel, auf all dem was wir nicht sind, aber unserer Meinung nach sein sollten.
Wer ohne nachzudenken mit dem Maßstab anderer misst, hält seine Erfolge vielleicht für Versagen und sein Versagen für einen Erfolg.
Erfolge müssen nicht immer die offensichtlichen Dinge sein. Es kann genauso gut ein Erfolg sein, deinen Job zu kündigen, der dir nicht guttut oder eine toxische Beziehung zu beenden. Es kann ein Erfolg sein, etwas Neues zu wagen, was du immer schon einmal versuchen wolltest oder einfach mal das Handy wegzulegen und den Tag zu genießen. Es gibt unzählige kleine und große Erfolge, die wir mehr zelebrieren sollten anstatt weiter zu hetzen. Einfach einmal kurz auf Pause drücken, den Moment genießen und stolz auf das sein, was wir geschafft haben.
Letztendlich geht es darum ein Verständnis von Erfolg zu entwickeln, welches sich für dich gut anfühlt, was dir Freude bringt und dich motiviert.
Foto: © Gerd.Altmann/Pixabay
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