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Einfache Tipps für ein Social-Media-Detox

Liron Pepshi • Dez. 14, 2020

Der Winter steht vor der Tür und mit ihm naht auch die Jahreswende – der perfekte Anlass, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Dafür müssen wir oft einige Gewohnheiten, die uns im alltäglichen Leben schaden, hinter uns lassen. Zu diesen gehört zweifelsohne auch das intensive Nutzen von Social Media: Beliebte Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. erlauben es uns, das Leben anderer genau zu beobachten – teilweise mit fatalen Konsequenzen für unser Selbstbild.

Soziale Netzwerke und das Selbstbild

Jeden Tag sehen wir hier makellose Körper, paradiesische Urlaubsziele, hochromantische Partnerschaften und wilde Abenteuer mit den besten Freunden. Kurzum: Wir werden mit einem Aussehen und einem Lebensstil konfrontiert, der für uns unerreichbar ist. Die Folge? Beim täglichen Scrollen durch die Beiträge fühlen wir uns minderwertig und unattraktiv, unser Leben fühlt sich langweilig und unspektakulär an. Dabei sind viele Posts, die wir hier sehen, inszeniert und kaschiert, entsprechen also nicht der Lebensrealität der gezeigten Menschen. Verstärkt wird der Negativschub für unser Selbstbewusstsein durch die zahlreichen Mechanismen zur Interaktion: Likes, Follower und Kommentare sind inzwischen zur wichtigen Währung für den Selbstwert geworden. Erhalten wir aus unserer Sicht zu wenig davon, fühlen wir uns unbeliebt und vielleicht sogar gedemütigt. Dies kann in schwerwiegende Probleme wie Schlafstörungen, Unruhezustände und sogar Depressionen münden. Damit wird die regelmäßige Nutzung von Social Media vom netten Zeitvertreib zum echten Belastungsfaktor. Grund genug also, im Urlaub auch einmal einen Social-Media-Detox einzulegen und die Selbstzweifel durch Social Media zu überwinden. Doch wie gelingt das am besten?

Abschalten ist wichtig

Vielleicht kommen Ihnen diese Warnsignale auch bekannt vor: Sie verspüren den Druck, permanent aufs Smartphone schauen und Ihre sozialen Kanäle checken zu müssen? In Ihnen steigen Nervosität und Anspannung auf, sobald Sie dies einmal für mehrere Stunden nicht können? Ist Ihr Smartphone auch beim Arbeiten, beim Lesen oder beim Essen Ihr täglicher Begleiter und kostet Sie Produktivität und Fokus? Mit unserem Smartphone tragen wir die Sozialen Medien meist immer bei uns: Egal, ob in Wartesituationen, vor dem Einschlafen oder nach dem Aufstehen – soziale Medien ziehen uns in ihren Bann und bringen uns zum endlosen Scrollen. Das bedeutet für viele Situationen, dass wir nicht völlig im Hier und Jetzt präsent sein können.

Um dem Teufelskreis zu entkommen, kann die Entwöhnung über mehrere Schritte stattfinden.

Leiten Sie Ihren Social Media-Detox am besten langsam und stetig ein. Sie können beispielsweise damit beginnen, Ihre Social Media-Accounts einmal so richtig auszumisten: Entfolgen Sie Profilen, die Ihnen ein schlechtes Gewissen machen oder Ihnen ein ungutes Gefühl geben, und verabschieden Sie sich aus Gruppen, die Ihnen keinen Mehrwert bringen. So reduzieren Sie bereits die Masse an Inhalten, die auf Sie einprasseln. In einem nächsten Schritt können Sie Notifikationen, Push-Nachrichten, lästigen Erinnerungen und alles, was Ihr Display sonst so zum Leuchten bringt, abschalten und somit vermeiden, dass Ihr Smartphone im Minutentakt nach Aufmerksamkeit schreit.

Sind diese ersten Schritte getan, dürfen Sie ein wenig mutiger werden: Wählen Sie bestimmte Aktivitäten aus, bei denen Sie bewusst auf die Online-Welt verzichten und Ihr Smartphone zu Hause lassen – etwa bei einem Essen mit Freunden oder bei einem ausgiebigen Spaziergang. Wer diese Aufgabe gemeistert hat, kann sich größeren Herausforderungen stellen: Wie wäre es beispielsweise mit einem Urlaub ganz ohne einen Blick in die digitalen Sphären der sozialen Netzwerke? Kleiner Geheimtipp: Packen Sie sich ein Buch zur Ablenkung und ein Tagebuch ein – hier können Sie Ihre Erfahrungen mit dem Digital-Detox festhalten und reflektieren.

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Digitale Gesundheit durch mehr Selbstbewusstsein

Einer der wahrscheinlich schwerwiegendsten negativen Effekte, die ein intensiver Social Media-Gebrauch zur Folge haben kann, ist die starke Orientierung nach außen: Wir sind besonders fokussiert auf das, was andere haben, was sie tun und wie sie aussehen, statt bei uns zu bleiben und in uns selbst hineinzuhören. Selbstbewusstsein jedoch entsteht genau dann, wenn der Draht zu uns selbst stimmt. Dafür müssen wir unsere Fähigkeiten genauso gut kennen wie unsere Schwächen und dieses realistische, gut reflektierte Bild von uns aufrichtig und liebevoll akzeptieren. Dazu gehört auch, nicht ständig gegen sich selbst und seine Eigenschaften anzukämpfen, sondern sich als Mensch mit Stärken und Schwächen hinzunehmen. Das bedeutet nicht, dass wir nicht mehr an uns arbeiten sollten, im Gegenteil: Wer Selbstliebe und Selbstbewusstsein stärken will, tut außerdem gut daran, für sich selbst zu entscheiden, an welchen Eigenschaften er arbeiten will. Dazu sollten wir uns gerade die Kritik von Fremden emotional nicht zu sehr zu Herzen nehmen, sondern in uns hineinschauen, um herauszufinden, wer wir wirklich sein wollen. Denn: Indem wir unsere eigene Meinung über uns wertschätzen, zeigen wir Selbstrespekt. Sich auch in anderen Entscheidungen auf sein Bauchgefühl und sein Einschätzungsvermögen zu verlassen, beweist Selbstvertrauen. Übrigens: Das Kennenlernen und Wertschätzen des Selbst kann auch positive Rückwirkungen auf unseren Umgang mit anderen Menschen haben. Sobald wir uns selber nicht mehr ausschließlich an anderen orientieren, merken wir, dass jeder Mensch das Recht auf freie Entscheidungen hat.

In diesem Zuge kann es besser gelingen, dass wir andere und ihr Handeln besser akzeptieren und schlechte Angewohnheiten wie Lästern ablegen können – und das hat auch Auswirkungen auf unseren Blick auf Social Media. Zur digitalen Gesundheit gehört schließlich nicht nur, dass wir uns selbst nicht schlecht fühlen, sondern auch, dass wir andere für ihren Lebensstil nicht verurteilen.

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