Am 26. Juni, dem Weltdrogentag, ein wichtiges Thema soll auch Cannabis sein, unabhängig ob Cannabis als illegale Droge betrachtet werden sollte oder eine harmlose, moderne Zigarette, die sogar in einigen Fällen als Alternativ-Therapie eingeschätzt wird.
In Anbetracht der weltweiten Legalisierungstendenzen darf man die Folgeschäden durch den Cannabiskonsum nicht unterschätzen. Die Symptome gehen vom „amotivationalen Syndrom“ bis hin zum Auslösen einer Psychose. Diese Folgeschäden begleiten den Konsumenten (und seine Angehörigen) oft ein Leben lang.
Cannabis ist eine der am häufigsten konsumierten illegalen Drogen in Deutschland. Die jährliche Rate bezüglich des Konsums von Cannabis bei Menschen zwischen dem 18. und 64. Lebensjahr
beträgt 7.1%
(entspricht 3.7 Millionen Konsumenten), gefolgt von Amphetaminen mit 1.2% und Kokain/Crack mit 1.1%. Die Tendenz zur Legalisierung und Verharmlosung wird die Zahl der Konsumenten nicht verringern. Der Entgiftungswunsch von Cannabis ist dagegen deutlich niedriger im Vergleich zu anderen Drogen und meistens sind die Konsumenten eher fremdmotiviert durch familiäre Bealstungsfaktoren, nicht selten als Gerichtsauflagen, was die Chance auf eine dauerhafte Drogenabstinenz um ein Vielfaches minimiert.
Inwieweit das Internet den leichten Zugang zu den Drogen ermöglicht hat, ist unklar. Ob jedoch die sich immer weiter entwickelten web basierenden Plattformen zur Reduktion von Cannabiskonsum helfen können? Dieser Frage ist eine Gruppe von Studenten aus Schweden nachgegangen.
Die Teilnehmer
der Studie
wurden per Internet zwischen 2015 und 2017 rekrutiert. Insgesamt waren es ca. 300 Personen, wobei nur die Hälfte an einem 12wöchigen Programm zur Entgiftung von Cannabis teilnahm, und die andere Hälfte als „Kontroll-Gruppe“ diente. Nach 12 Wochen hatte sich die Frequenz des Cannabiskonsum bei der ersten Gruppe nicht verringert im Vergleich mit der Kontroll-Gruppe von Probanden.
Sind web-basierte Gesundheitsplattformen bei einem Abhängigkeits - Syndrom sinnlos?
Die bereits oben erwähnte Studie bot letztendlich jedoch auch etwas Positives: Man hat gesehen, dass durch web-basierte Gesundheitsplattformen der Zugang zu langjährigen Konsumenten geschaffen werden konnte, um eine Entgiftungstherapie durchzuführen. Dies war im Vorfeld mangels Interesses der Konsumenten nicht möglich. Das könnte für Konsumenten der erste Schritt sein, sich ein Leben frei von Cannabinoiden zu ermöglichen!