Risiko für Vieltelefonierer

In einer Studie hatten sich Schweizer Forscher dieses Themas angenommen und die Wirkung von hochfrequenten elektrischen Feldern, auch als HF-EMF bezeichnet, auf das Gehirn Jugendlicher untersucht. Diese HF-EMF sind Teil der Handy-Strahlung und können in das Gehirn eindringen, wenn das Handy nahe am Ohr gehalten wird. Tatsächlich wurden bei den teilnehmenden 700 Schweizer Schülern in der einjährigen Beobachtungszeit auch Verschlechterungen bestimmter Gedächtnisleistungen festgestellt. Diese waren allerdings zunächst nicht signifikant, könnten also auch ein Zufallsbefund sein. Das änderte sich, wenn die Daten danach analysiert wurden, ob das Handy bevorzugt ans rechte oder linke Ohr gehalten wurde. Die „Rechtstelefonierer“ zeigten jetzt eine signifikante, nicht mehr durch Zufall erklärbare Beeinträchtigung der figuralen Gedächtnisleitung. Dieses zunächst überraschende Ergebnis ist biophysiologisch durchaus schlüssig, da das Gehirnzentrum für das figurale Gedächtnis auf der rechten Hirnhälfte angesiedelt ist. Vieltelefonierer laufen nach den Ergebnissen dieser sehr ernst zu nehmenden Studie aus der Schweiz also Gefahr, Teile ihrer nonverbalen Gedächtnisleistungen negativ zu beeinflussen, wenn sie als Rechtshänder ihr Handy oder Smartphone ans rechte Ohr halten. Aus gesundheitlicher Sicht ist es deshalb ratsam, dass Jugendliche und sicher auch Erwachsene öfters die Textnachrichtfunktionen ihres Handys wie WhatsApp oder iMessage nutzen. Ihre Gedächtnisleistung wird es ihnen danken.