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Psychiater und Psychotherapeuten können Videosprechstunden anbieten. In den meisten Fällen werden die Kosten hierfür von den Krankenkassen übernommen
Die Corona-Pandemie hat vieles verändert, vor allem unsere Kommunikation. Teilweise wird bei den direkten Sprechstunden auf videobasierende Technologie umgeschwenkt, so dass die bereits seit Jahren bestehenden Videosprechstunden „gezwungenermaßen“ mehr in Anspruch genommen werden.
Auf der anderen Seite, um Zugang zu einer Psychotherapie zu erhalten, muss man erst verschiedene Hürden überwinden. Neben bürokratischen Aspekten (u. a. es bestehen lange Wartezeiten bis zum ersten Gesprächstermin) ist es meist so, dass der Termin in eine eher ungünstige Tageszeit gelegt wird. Der Patient nimmt ihn aber trotzdem wahr, da er einen hohen Leidensdruck verspürt und Hilfe erhalten möchte. Der Weg zur Praxis des Therapeuten ist der nächste Stressfaktor (hohes Verkehrsaufkommen, Bus oder Bahn verspäten sich, etc.), so dass der Patient, wenn er in der Praxis angekommen ist, erst einmal Zeit bräuchte, sich zu entspannen, bevor er sich auf die Psychotherapie einlassen kann. Für Personen, die im ländlichen Gebiet leben und kein eigenes Fahrzeug besitzen, ist es nahezu unmöglich, solche Hürden zu überwinden.
Fraglich hierbei ist allerdings, inwieweit eine online-basierende Psychotherapie bei psychischen Erkrankungen, insbesondere bei der Depression, helfen kann? Bereits 2009 zeigten 12 Studien in einer Meta-Analyse eine signifikante Verbesserung der Symptome bei der Depression mithilfe von Online-Therapien. Auch weitere Studien über die letzten Jahre hinweg haben nur positive Ergebnisse bezüglich der Online - Therapie bei Depression gezeigt, insbesondere in Vergleich mit Testpersonen, die keine Online-Therapie erhalten hatten (Kontroll-Gruppe). Spannend war es hierbei zu wissen, in wie weit die Online - Therapie wirkt, im Vergleich zu Patienten, die „face-to-face“ , also direkte/klassische Psychotherapie bekommen. Die Antwort gab eine Studie aus 2013, die keinen Unterschied beobachtet werden konnte, auch 3 Jahre nach der Behandlung.
Seit der deutschlandweiten Inkraftsetzung des Digitalen Versorgungs-Gesetzes (DVG) am 19. Dezember 2019 ist die Online - Therapie nun auch gesetzlich geregelt. Psychiater und Psychotherapeuten können somit Videosprechstunden anbieten. In den meisten Fällen werden die Kosten hierfür von den Krankenkassen übernommen. Einige der lizenzierten Anbieter mit aufgelisteten Fachärzten f. Psychiatrie & Psychotherapie finden Sie in den unten angeführten Links.
Foto: © Krumanop/Shutterstock.com
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